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DER URSPRUNG

Die Entstehung

EIN WEITLÄUFIGES HÖHLENSYSTEM

Die Entstehungsgeschichte der Tropfsteinhöhlen von Castellana, eines ausgedehnten Höhlensystems, das sich über etwa 3 Kilometer in einer durchschnittlichen Tiefe von 70 Metern erstreckt, spiegelt einen der markantesten Aspekte des apulischen Karsts wieder.

Der Begriff Karst wird vom slawischen Wort kar (Stein, Felsen) abgeleitet, und wurde vormals als Toponym der Regionen Venezia Giulia und Slowenien genutzt, beschreibt die Gesamtheit der Phänomene, die die auflösende Wirkung von Regenwasser auf eine bestimmte Gesteinsart, insbesondere auf Kalksteine hat und sowohl an der Oberfläche als auch im Untergrund erzeugt. Aus der ursprünglichen Karstregion wurde somit der Begriff  auf alle anderen geografischen Gebiete ausgeweitet, die die gleichen Oberflächen- und Untergrundaspekte aufweisen.

Die Geschichte der “Grave”, der Eingangshöhle der Grotten von Castellana, beginnt in der Oberkreide (vor einhundert bis neunzig Millionen Jahren), als Apulien noch unter einem antiken Meer lag, in dem riesige Kolonien von Weichtieren und Meerespflanzen lebten.

Über Jahrmillionen folgten Generationen und Generationen dieser Lebensformen aufeinander, und ihre entleerten Schalen und Überreste hatten sich auf dem Meeresboden zu einer gigantischen Schlamm- und Sandablagerung angesammelt, die sich mit ihrem langsamen, aber stetigen Wachstum allmählich zu einer mehrere Kilometer tiefen Kalksteinschicht komprimierte.

Vor ungefähr 65 Millionen Jahren hatte die fortschreitende tektonische Aufwärtsbewegung der Region ihr heutiges Aussehen verliehen, und in der entstandenen Kalksteinmasse hatten sich dabei aufgrund ihrer Härte ausgedehnte Brüche oder Zerklüftungen gebildet, die eines der Hauptmerkmale des Karsts darstellen.

Dank der auswaschenden Natur intensiver Regenfälle und dem damit in den Untergrund sickernden Wasser, bildete sich ein weitverzweigter unterirdischer Grundwasserkanal, der den Kalkstein allmählich auflöste und die vorhandenen Brüche erweiterte.  Diese Zerklüftungen verbanden sich mit der Zeit durch Einbrechen des dazwischenliegenden Gesteins miteinander und bildeten nach und nach immer zahlreichere kleine Kanäle, die sich kontinuierlich ausweiteten. An den Stellen, an denen sich die Brüche in großer Zahl kreuzten (ein Phänomen das in der „Grave” einfacher zu erkennen ist als im Rest des Höhlensystems von Castellana beobachtet werden kann), waren ausgedehnte und wiederholte Einbrüche aufgetreten. Diese hatten sich mehr und mehr aufwärts bewegt und verringerten im Laufe der Zeit die Dicke des Gesteins, das den Hohlraum von der Außenwelt trennte, bis die verdünnte Restschicht endlich einstürzte und der erste Sonnenstrahl das Innere der “Grave”erreichte.

Die Tropfsteinbildung

DIE AUSSCHMÜCKUNG DER NACKTEN HÖHLENWÄNDE

Der faszinierendste Aspekt der Bilderbuchlandschaft der Grotten von Castellana liegt sicherlich in der unglaublich reichen Tropfsteinbildung. Die Ausschmückung der nackten Höhlenwände erfolgte in immens langen Zeiträumen dank Kalkablagerungen, die das langsame Durchtropfen des Regenwassers der darüber befindlichen Kalksteinbänke bezeugen.

Beim Erreichen der Hohlräume der Grotte hinterlässt das tropfende Wasser beim Verdunsten eine Ablagerung von Kalziumkarbonat. Geschieht das am Gewölbe bilden sich von der Decke hängenden Formationen bekannt als Stalaktiten, auf dem Boden hingegen Stalagmiten.

Im Laufe der Zeit kann das fortschreitende Wachstum von Stalaktiten und Stalagmiten in Korrespondenz zueinander zu ihrer Vereinigung und zur Bildung eines Stalagnaten (oder Sintersäule) führen.

Neben diesen elementaren Formen gibt es viele andere Arten von Tropfsteinen, wie Mondmilch und Sintervorhänge, die durch langsames Herunterrinnen des Wassers entstehen. Seltener sind Höhlenpopkorn und Kalzitkristalle, die in einer Unterwasserumgebung entstehen,oder etwa Heliktiten, die dem Gesetz der Schwerkraft trotzen, und Höhlenperlen; aufeinanderfolgende Kalzitschichten, die um ein mikroskopisch kleines Gesteinskorn herum entstehen.

Heliktiten oder Exzentrische Tropfsteine verdienen ein eigenes Kapitel. Diese im Allgemeinen kleineren Tropfsteine scheinen anders als normale Stalaktiten nicht dem Gesetz der Schwerkraft zu unterliegen. Stattdessen wachsen sie seitlich, im Halbkreis und sogar nach oben, wodurch spektakuläre Formen entstehen.

Text: Pino Pace, Vincenzo Manghisi

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